Eine Baskenmütze wird gern von Basken getragen. Soweit ist das richtig. Allerdings stammt die französische „Nationalmütze“ keinesfalls aus dem Baskenland. Dieser weitverbreitete Irrtum ist einem Missverständnis von Kaiser Napoleon III zuzuschreiben.
Die beliebte Kopfbedeckung stammt tatsächlich aus dem Südwesten Frankreichs. Doch die Ursprünge liegen eher im Gebiet Bearn, von wo aus die Baskenmütze in das Baskenland, aber eben auch in andere Regionen wie die Gascogne und die Pyrenäen kam. Besonders Männer in der Landwirtschaft tragen diesen Schlappen traditionell sehr gern.
Den Namen Baskenmütze verlieh der Kopfbedeckung Napoleon III. Er verbrachte im Baskenland gern seinen Urlaub. Dort sah er die markante Kopfbedeckung immer wieder bei Männern, die mit ihren Schafen umherzogen, und bei anderen Berufsgruppen. Der Kaiser nannte die Kopfbedeckung daher seinem Aufenthaltsort entsprechend „Beret basque“, also Baskenmütze. Dass die Mütze viel weiter verbreitet ist und ursprünglich aus Bearn stammt, blieb ihm unbekannt.
Die Ähnlichkeit zum militärischen Barett und eine intuitive, aber falsche Bezeichnung durch Napoleon III ist demnach die Basis für den Namen der Mütze. Im Baskenland selbst heißt die Baskenmütze Txapela. Dieser baskische Name hat im Spanischen mit Boina seine Entsprechung.
Als Baskenmütze ist die flache Kopfbedeckung heute weltbekannt. Der typische Stil der flachen Mütze mit dem Stummel hat das Bild eines klassischen Franzosen geprägt. Unter anderem ist dieser Archetyp in Deutschland aus der Fernsehwerbung bekannt, wo dieser genüsslich einen mit Frischkäse mit Kräutern verspeist.
Dass die Mütze eine Art Nationalmütze ist, liegt in der französischen Geschichte begründet. Denn sie kam als Kopfbedeckung der Revolution nach Paris und breitete sich von dort in ganz Frankreich aus. Immer wieder hielt sie Einzug in den Militärapparat und war Erkennungsmerkmal von Truppen oder Milizen. Sie gilt als Zeichen von Nationalverbundenheit und Freiheitsdrang. Heute ist die Baskenmütze vor allem im französischen und spanischen Baskenland sowie bei Intellektuellen und Künstlern beliebt.